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Sexualität , Hormone, Schuld

in Liebe und Sexualität 23.01.2012 21:14
von Hans • 9 Beiträge

Sexualität ist ein total mit Interpretationen überfrachtetes Thema. Tonnen von emotinalem Ballast lasten darauf. Ballast und Tabus, die von Religionen und Kirchen erfunden wurden, um Dich an der Kandare zu haben. Die sexuelle Energie ist derart verrucht und mit Klischees beladen worden, dass sie vollkommen in eine negative Ecke verdrängt wurde.
Das ganze Gebiet, vom Keuschheitsgelübte bis zur Prostitution, ist als unerwünscht gebranntmarkt worden. Damit wurde eine existentielle Energie aus Deinem Verfügungsbereich entfernt! Du kannst Dich heute nur unter Aufwendung großer Mühen von diesen allgegenwärtigen Beurteilungsmustern befreien und zu Deiner freien Sexualität zurückkehren.

Die größte Lüge dabei ist, dass Du Liebe von anderen brauchst. Wobei hier mit Liebe die äusseren körperlichen Reize gemeint sind, die in Dir sexuelle Lust erzeugen. Aber Du brauchst die Liebe der Anderen nicht! Du bist nämlich selber Liebe. Du bist Deine sexuelle Energie und alles was Du tun musst, ist diese Energie in Fluß zu bringen und im Fliessen zu halten. Das jedoch stellt Dich meist vor große Probleme. Alle geeigneten Methoden sind mit Tabus belegt. Obwohl heute nachgewiesen wurde, das 80% aller Frauen ab 20 mehrmals wöchentlich sich selbst befriedigen und 90% aller Männer ab 18, liegt auf der Masturbation immer noch ein Tabu. Und wenn Du das nicht glaubst, dann tue es und lass Deinen Partner zusehen - dann weißt Du was ich meine.

Die Blockade der sexuellen Energie ist eines der gemeinsten und machtvollsten Mittel Menschen zu unterdrücken. Das sich existentielle Kräfte nicht wirklich unterdrücken lassen, quellen sie in anderen Bereichen hervor. Dieser Effekt wird benutzt um in Dir Glaubenssätze zu etablieren, die Dich schuldig fühlen lassen. Und das funktioniert so:

Die Sexualität ist ein reines Spiel der Körperchemie. Du kannst annähernd nichts dagegen tun, wenn Dich jemand anzieht. Du springst auf die ihn umgebende Duftwolke an und Dein Körper reagiert nach einem evolutionären Muster der Arterhaltung. Du springst auf bestimmte Ausdünstungen und Körpermerkmale an, die in Dir Neurotransmitter freisetzen, die Deinen Herzschlag beschleunigen, die Durchblutung erhöhen, die Körpertemperatur hochfahren. Du wirst sozusagen 'heiß'. Verursacher davon ist eine temporäre 'Dopamin-Vergiftung', die ebenfalls Deine Wahrnehumgsfähigkeit steigert und Dich noch empfänglicher macht für die subtilen automatisch ablaufenden Gesten des Sexualrituals.
Deine bewusste Wahl besteht nur noch darin, Dich auf dieses Speil einzulassen oder nicht. In beiden Fällen wird es problematisch: gehst Du darauf ein, wirst Du Dich später schuldig fühlen (wenn es nicht Dein Lebenspartner ist)- gehts Du nicht darauf ein, musst Du Deinen eigenen Körper erst wieder Dopamin entgiften.
Wirken in Dir sehr strikte Glaubensregeln, werden die Dopaminwogen Dich meist sehr stark erwischen und wie einen Ball tanzen lassen. Deine Welt wird für eine Weile ausser Kontrolle geraten, Du fühlst Dich "verliebt", mit alle den körperlichen Begleiterscheinungen. Und weil das so ein 'High'-Gefühl ist, willst Du es auch immer wieder haben und soll es auch gar nicht enden. Es ähnelt sehr stark einer Sucht!

Bist Du bewusst genug, bemerkst Du die Zunahme an Dopamin aufgrund Deiner Befindlichkeit und kannst reagieren. Jetzt kommt wieder ein wenig Training ins Spiel. Bist Du geübt mit Dopaminwellen umzugehen, kannst Du darauf surfen, Dich zu jeder auch noch so bizarren Erfahrung treiben lassen und danach ohne Kater wieder in Deine Realität einfügen. Bist Du es nicht, fällst Du wahrscheinlich in ein schwarzes Loch. Deine Erfahrungen werden Dich warnen und Du wirst wie der Goldhamster im Rad versuchen, diesen Trip aufrecht zuerhalten. Doch es gelingt Dir nicht und früher oder später fällt die Woge in sich zusammen, die körperlichen Reaktionen bleiben aus, die Wahrnehmung sinkt wieder ab und Du siehst im Anderen wieder den Menschen, der er ist. Dabei geht Eure Beziehung in den meisten Fällen an 'Ernüchterung' in die Brüche, wird zur Routine, langweilig und früher oder später folgt der erste "Seitensprung". Jetzt läuft das moralische Schuldsystem an und Du verstrickst Dich immer weiter in ein engmaschiges Netz aus Schuldgefühlen und Geheimniskrämerei.

Wie gesagt ist die Sexualität ein wichtiges Mittel zur materiellen Existenz der Spezies Mensch. Der Körper reagiert auf einer sehr triebhaften Ebene mit ganz effektiven Mustern um den Fortbestand der Spezies zu sichern. Seine Mittel: Dopamin, Serotonin, Adrenalin und Noradrenalin. Die Mixtur dieser Botenstoffe bestimmt Deinen körperlichen Zustand und Deine Gefühlslage - nicht zu verwechseln mit Dir Selbst! - Deine Gefühlslage ist die Wahrnehmung Deines Körperbewusstseins - ohne Körper existieren keine Gefühle. Wenn Du das weißt, verstehst Du auch, warum sich der Körper nach körperlicher Nähe sehnt: Nur so ist es ihm möglich sich fortzupflanzen; und um mehr geht es ihm nicht. Diese Methode dient ihm, Dich und Deinen Einfluß auszuschalten und das gelingt ihm immer wieder hervorragend. Denn Du, mit Deinen millionenfachen Glaubenskonstruktionen, bist ihm nur hinderlich. Wenn er darauf Rücksicht nehmen würde, wären die Menschen schon seit Jahrtausenden ausgestorben.
Drum sei kein Spielverderber!
Aber Halt!
Was ist, wenn das Objekt seiner Begierde die beste Freundin Deiner Partnerin ist, oder sein bester Freund? Wir leben doch nicht in einer Horde Affen, wo jeder mit jedem? Natürlich hast Du die Verantwortung die letztendliche Entscheidung zu treffen. Doch auf welcher Grundlage triffst Du sie? Welche Entscheidung triffst Du? Bist Du bereit für die Aufrechterhaltung der Moral, der Familie, des Rufes, Dein körperliches Bedürfnis zu unterdrücken? Die hormonale Überflutung ins Leere laufen zu lassen und den Abbau der überschüssigen Hormonmixtur in einer depressiven Phase durchzustehen? Wieder eine neue Erfahrung der Enttäuschung zu machen?
Und wie würde die Entscheidung im Urlaub ausfallen, irgendwo wo es keiner mitbekommt?
In den allermeisten Fällen wirst Du die Enttäuschung vorziehen. Zu groß sind die Ängste vor dem Ausgestoßen werden, der Stigmatisierung und Dein Glauben, dass Dein/e Partner/in dir das niemals verzeihen wird. Aber gibt es überhaupt etwas zu verzeihen? Auf der biologischen Ebene gibt es kaum einen Untrschied ob Du Dich selbst zum Orgasmus bringst, oder es mit einem anderen Körper tust. Auf was also basiert der eifersüchtige Alleinanspruch von Dir?


alles liebe
Hans

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